Kirche Jacobsthal

Die Kirche in Jacobsthal wurde im Jahr 1782 dem heiligen „St. Jacobus“ geweiht. Es ist die zweite Kirche am Ort. Die reste wurde wegen Baufälligkeit abgerissen. Der Turm an der Westseite ist recht stattlich. Von einem Viereck unten geht er in ein Achteck über und hat oben eine Durchsicht mit dem goldenen Knopf, Fahne und Stern. Die jetzigen Glocken wurden 1922 von der Bochumer Gussstahlfabrik gegossen. Die Innenausstattung (Malerei) der Kirche zeugt vom ursprünglichen Reichtum der Gemeinde.
Im Mittelalter gab es in Jacobsthal einen sogenannten „heiligen Bor“, an dem Familien aus nah und fern ihre Kinder haben taufen lassen. Sie brachten viel Geld nach Jacobsthal. Die große Loge links am Altarraum war die Herrschaftsloge und ihr Betstübchen. Die Loge wurde 1995 renoviert und dient im Winter als Gottesdienstraum. Die rechte, kleinere Loge war der ehemalige Beichtstuhl und spätere Kirchvaterloge. Der reich verzierte gusseiserne Ofen ist ca. 100 Jahre alt.
Der Kanzelaltar mit gekoppelten ionischen Säulen stammt aus der Zeit um 1729. Der Kanzelkorb ist im Sinne eines Achtecks gebildet. Aus Holz geschnitzt befinden sich vorn ein Blumenkranz und eine Girlande. Ebenso oben rechts und links Blumenkränze. Im Schalldeckel befindet sich eine Taube als Symbol des Heiligen Geistes. Die Altarbekrönung ist ein Dreieck, darunter drei Flammen umgeben von vier Engeln und einem Strahlenkranz. Alles aus Holz geschnitzt. Das Altarkreuz stammt aus dem Jahre 1929. Der Tauftisch wurde 1779 – im Stil eines Altars, von unbekannten Künstlern, geschaffen. Er wurde in Kelchform – achteckig – gestaltet, mit Engelsbemalung in vier Feldern. Die Bekrönung des Deckels ist ein Kreuz. Das Material ist Holz. Die großen Altarfenster waren ursprünglich bunt und sind bei zwei Detonationen auf dem Truppenübungsplatz (1954 / 1991) zerstört worden.


Der Kronleuchter, ursprünglich Kerzenleuchter, ist ca. 100 Jahre alt und aus Messing. Am Mittelteil befindet sich eine große Kugel, darüber sieben verschieden große Kugeln. Die Orgel wurde 1899 von der Firma Eule, Bautzen, gebaut. Fleißige Orgelbauer haben die Orgel 1997 wieder spielbar gemacht, da sie fast 20 Jahre lang nicht mehr genutzt werden konnte.